Eine umfassende Versorgung am Lebensende ist für alle Menschen wichtig. Dies gilt insbesondere, wenn eine Palliativversorgung erforderlich ist, also wenn eine Person unheilbar krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Hier gilt es, die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten.
Musliminnen und Muslime haben zum einen dieselben Bedürfnisse wie nicht-muslimische Personen am Lebensende. Zum anderen aber können sie spezifische Bedürfnisse haben, die sich aus ihrem Glauben und/oder ihrer Migrationsgeschichte ergeben. Zu letzteren – den spezifischen Bedürfnissen – gehören unter anderem religiöse Rituale, islamische Seelsorge, oder der Umgang mit Verstorbenen nach islamischem Verständnis.
Menschen muslimischen Glaubens genießen in der Palliativversorgung in Deutschland bislang keine gleiche Teilhabe. Das hat verschiedene Gründe – unter anderem Missverständnisse, was Palliativversorgung bedeutet, geringe Bekanntheit der Angebote unter Musliminnen und Muslimen sowie mangelnde interkulturelle und religionskundliche Kompetenz der Leistungserbringer. Beide Seiten – die etablierten Akteure der Palliativversorgung und die muslimischen Akteure – sind hinsichtlich ihrer Anliegen und Aufgaben noch nicht ausreichend miteinander vertraut.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat diesen Bedarf erkannt und bearbeitet ihn im Rahmen seines Mandats für Integration, Teilhabe und Zusammenhalt. Zum Auftakt fand im Juli 2025 ein Fachgespräch „Teilhabe im Gesundheitswesen stärken – Zur Palliativversorgung für Musliminnen und Muslime“ statt.