Eine Besonderheit der Diskriminierung im Gesundheitssystem besteht darin, dass ihre Folgen direkten Einfluss auf die Gesundheit sowie die Lebenserwartung einer Person haben. Unzureichende oder fehlende Behandlung, falsche oder verspätete Diagnosen führen dazu, dass Menschen, die im Gesundheitssystem Diskriminierung erfahren, schlechtere Gesundheitswerte aufweisen.
Das Projekt LUBE – Lernen, Unterstützen, Beraten und Empowern – ist darauf ausgerichtet, Diskriminierung im Gesundheitswesen mithilfe von Fortbildungsmodulen sowie Vernetzung- und Lobbyarbeit entgegenzuwirken. LUBE arbeitet mit einem partizipativen Ansatz unter Einbeziehung von Menschen, die Diskriminierung im Gesundheitswesen erfahren. Der Hauptfokus liegt dabei auf drei Gruppen: Menschen, die mit HIV leben, Menschen, die Rassismus erfahren (Black, Indigenous, and People of Colour – BIPoC), sowie trans* und nicht-binäre Personen.
Das Projekt konzentriert sich auf drei Bereiche:
- Vertiefung des Wissens und Unterstützung von Beratenden und Patientenfürsprechenden durch Online- und Blended-Learning-Formate zu Diskriminierung im Gesundheitssystem.
- Professionalisierung bezüglich des Umgangs mit dem Thema Diskriminierung im Gesundheitssystem – sowohl außerhalb als auch innerhalb der Strukturen des Gesundheitssystems.
- Lobbyarbeit mit dem Ziel, die Transparenz der Beschwerdestrukturen bei Diskriminierung im Gesundheitswesen zu verbessern.
E-Learning-Kurs
Unter anderem wurde ein E-Learning-Kurs entwickelt, der sich speziell an Menschen wendet, die in Antidiskriminierungsberatungsstellen arbeiten. Dieses Instrument bietet gezielte Informationen, Wissen und praktische Hinweise, um Beratende in Antidiskriminierungsberatungsstellen dabei zu unterstützen, Menschen, die im Gesundheitswesen diskriminiert werden, besser zu unterstützen. Darüber hinaus werden in unterschiedlichen Modulen Community-Perspektiven, Intersektionalität, Zugänglichkeiten von Beratungsstellen, rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Informationen für die Beratungsarbeit bei Diskriminierung im Gesundheitswesen vermittelt. Der Kurs ist kostenlos und steht auf der Lernplattform der Deutschen Aidshilfe (DAH) zur Verfügung.
Das Projekt läuft von Mai 2023 bis Ende Januar 2026 und wird vom Programm respekt*land der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert.