Mit rund 1,2 Millionen aufgenommenen ukrainischen Schutzsuchenden im Sommer 2025 ist Deutschland das wichtigste Zielland für Menschen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 Schutz im Ausland suchen. Diese Zuwanderung hat weitreichende Auswirkungen auf die Sozialstruktur, den Arbeitsmarkt und die demografische Entwicklung in Deutschland. Vor diesem Hintergrund wurde 2022 die Panelstudie „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland (BiB/FReDA-Befragung)“ gestartet. Das längsschnittliche Studiendesign ermöglicht es, Schutzsuchende in einem stabilen Panel zu begleiten – ein bedeutender Fortschritt in der Flucht- und Migrationsforschung.
Zum Frühsommer 2025 geben 59 Prozent der Befragten an, längerfristig oder dauerhaft in Deutschland bleiben zu wollen. Ziel der vorliegenden Publikation ist es, Entwicklungen in der Lebenssituation ukrainischer Schutzsuchender, ihrer Kinder und Jugendlichen in der ersten drei Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland zu untersuchen. Grundlage bilden über 40.000 Interviews, die in sechs Befragungswellen seit Sommer 2022 durchgeführt wurden.
Mehr als drei Jahre nach der Ankunft vieler Schutzsuchender liefert die Studie umfangreiche quantitative Informationen zu Lebenslagen und Perspektiven sowie differenzierte Einblicke in zeitliche Entwicklungen und Veränderungen mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Im Fokus der Analyse stehen Entwicklungen und Veränderungen in der Sozialstruktur, Familienentwicklung, Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, Arbeitsmarktpartizipation, soziale Teilhabe sowie weiteres Wanderungsverhalten Erwachsener.
Die Ergebnisse zeigen, wo Integration gelingt, welche Herausforderungen bestehen bleiben und welche Weichen für langfristige Perspektiven gestellt werden können – sowohl für die Schutzsuchenden als auch für die Aufnahmegesellschaft. Die Befunde liefern fundierte Daten für gesellschaftliche Debatten und politische Entscheidungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.