Zahlreiche Faktoren (sprachliche Barrieren, kulturelle und religiöse Unterschiede, niedriger sozioökonomischer Status, niedriges Bildungsniveau, fehlende Unterstützung durch traditionelle Gemeinschaften, Trauma‑/Verlusterfahrungen) können die Betreuung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen mit kulturell und sprachlich diversem Hintergrund beeinflussen.
Ein überwiegend gut etabliertes Netzwerk bestehender Palliativ- und Hospizeinrichtungen erlaubt die integrierte Versorgung und vorausschauende Versorgungsplanung von betroffenen Familien. Eine empathische (auch nonverbale) Kommunikation, der kontinuierliche, offene Dialog sowie interkulturelle Kompetenz bilden die Basis für den Aufbau und die Erhaltung stabiler emotionaler Bindungen zwischen Betroffenen und Betreuungspersonen und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien.
Die Prävalenz von lebensverkürzenden Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter nimmt deutlich zu. Daher ist – bei einem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund von etwa 25 % – mit einer steigenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen in der Bevölkerungsgruppe mit kulturell und sprachlich diversem Hintergrund zu rechnen. Das Gesundheitswesen, insbesondere die lokalen Palliativ- und Hospizeinrichtungen, müssen sich auf die komplexe Betreuung dieser Familien entsprechend vorbereiten.