Partnerschaften zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund gelten als Zeichen von Integration und sozialer Annäherung – eine neue Studie zeigt, dass diese Aussage differenziert betrachtet werden sollte.
Immer mehr Menschen migrieren, sind mobiler und leben zunehmend digital. Diese Entwicklungen führen in Europa dazu, dass interethnische Partnerschaften zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund immer häufiger werden. Aus Sicht der Assimilationstheorie gelten solche Partnerschaften als positiv, da hohe Raten interethnischer Beziehungen innerhalb der Migrantengruppe auf abnehmende soziale Distanz zur Mehrheitsgesellschaft hinweisen. Zudem können sie soziale Kohäsion fördern, indem sie Verbindungen und gegenseitiges Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken sowie Vorurteile und Konflikte abbauen.
Dennoch zeigt die Forschung, dass Personen in interethnischen Beziehungen häufiger Trennungen erleben, stärkeren psychischen Belastungen ausgesetzt sind und insgesamt von einer geringeren Lebenszufriedenheit berichten. Eine mangelnde Akzeptanz der Partnerschaften durch das soziale Umfeld, etwa durch die Herkunftsfamilie, wird als mögliche Ursache für diese Herausforderungen angenommen. Die konkreten Auswirkungen auf familiäre Beziehungen sind bisher jedoch nur unzureichend empirisch erforscht.