Der NaDiRa-Monitoringbericht untersucht rassistische Ungleichheiten im Bereich Wohnen und zeigt, dass Wohnraum keine neutrale Ressource ist, sondern ein zentraler Ort der Aushandlung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Aufbauend auf einer raumtheoretischen Perspektive versteht er Wohnverhältnisse als Ergebnis sozialer, politischer und symbolischer Raumproduktion, in die rassistische Strukturen eingeschrieben sind. Darüber hinaus hat Wohnen Einfluss auf die körperliche und mentale Gesundheit.
Auf Basis der fünften Erhebungswelle des NaDiRa.panels (August 2024 bis Januar 2025) sowie ergänzender Kontext- und Experimentaldaten analysiert der Bericht Ausschlüsse und Ungleichheiten entlang des gesamten Wohnprozesses: beim Zugang zum Wohnungsmarkt, in der Wohnsituation und im Wohnumfeld. Die Befunde machen deutlich, dass rassistisch markierte Gruppen systematisch benachteiligt werden und dass diese Benachteiligungen tief in gesellschaftliche Strukturen eingebettet sind.
Der Bericht zeigt auf, wie individuelle Erfahrungen mit strukturellen und institutionellen Bedingungen verwoben sind – und verweist auf Regelstrukturen wie Wohnungswirtschaft, Verwaltung oder Beratungspraxis, die rassistische Benachteiligungen verstärken oder abbauen können. Damit zeigt der Bericht zentrale Ansatzpunkte für eine gerechtere Wohnraumpolitik auf.