Theoretischer Hintergrund
Die Belastungen durch die COVID-19-Pandemie und weitere globale Krisen,wie den Ukrainekrieg und die Klimakrise, stellen eine große Herausforderung für den Erhalt der psychischen Gesundheit von Jugendlichen dar.
In der vorliegenden Studie soll der Frage nachgegangen werden, wie stark die Jugendlichen durch einzelne Krisen betroffen sind. Weiterhin soll untersucht werden, wie groß der Anteil der Jugendlichen ist, die auch nach dem faktischen Ende der COVID-19-Pandemie klinisch auffällige Depressions- und Angstsymptome sowie eine geringe gesundheitsbezogene Lebensqualität berichten.
Methode und Ergebnisse
Hierzu wurden insgesamt 3.998 Schülerinnen und Schüler an 58 saarländischen Schulen befragt. Auch nach dem faktischen Ende der COVID-19-Pandemie, stellt diese den größten Belastungsfaktor unter den erfassten Krisen dar. Die Symptombelastung der Jugendlichen war hoch: 39,0 % berichteten klinisch auffällige Depressionssymptome und 54,0 % zeigten klinisch auffällige generalisierte Angstsymptome. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität war bei 29,9 % der 10- bis 14-Jährigen und sogar bei 42,3 % der 15- bis 18-Jährigen niedrig. Weibliches und diverses Geschlecht erwiesen sich bei den untersuchten Jugendlichen als Risikofaktoren für psychische Symptome und eine geringe gesundheitsbezogene Lebensqualität. Ein höheres Alter war assoziiert mit mehr Depressionssymptomen.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass die negativen Konsequenzen der COVID-19-Pandemie für die mentale Gesundheit von Jugendlichen andauern, und sie legen additive Effekte globaler Krisen nahe. Maßnahmen zur Förderung von Resilienz bei Jugendlichen sind daher dringend notwendig, um einer Chronifizierung bestehender Symptome vorzubeugen.