Die Gesundheitskompetenz von Schulkindern in Deutschland ist sehr niedrig: 84 Prozent verfügen über keine ausreichende Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten. Betroffene ohne ausreichende Gesundheitskompetenz berichten deutlich häufiger von psychosomatischen Beschwerden, depressiven Symptomen und Einsamkeit. Das zeigt der aktuelle DAK-Präventionsradar, für den das IFT-Nord in Kiel im Schuljahr 2024/2025 mehr als 26.500 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern befragt hat. Fast zwei Drittel der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn fühlen sich erschöpft. Etwa jeder sechste junge Mensch ist traurig oder zeigt andere depressive Symptome – bei den jugendlichen Mädchen mit niedrigem Sozialstatus sind es sogar über 40 Prozent.
Die aktuellen Ergebnisse der bundesweiten Schulstudie deuten auf eine deutlich erhöhte psychische Belastung bei Kindern und Jugendlichen hin. Emotionale Probleme und depressive Symptome treten vermehrt auf und sind als mögliche Frühwarnzeichen für Überforderung, Stress oder bisher unerkannte psychische Erkrankungen zu verstehen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Gesundheitskompetenz, die als grundlegende Fähigkeit betrachtet wird, um mit körperlichen und psychischen Herausforderungen eigenverantwortlich und gesund umzugehen. Fehlt diese Kompetenz, kann dies langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Schule wird in diesem Zusammenhang als wichtiger Ort identifiziert, um frühzeitig gesundheitsförderndes Verhalten zu vermitteln und zu stärken.
Die Daten basieren auf der Online-Befragung von über 26.500 Schülerinnen und Schülern aus 116 Schulen im Zeitraum von November 2024 bis Februar 2025. Untersucht wurden unter anderem das Gesundheitswissen, das Verhalten sowie psychische und soziale Belastungsfaktoren. Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz frühzeitiger Prävention und gezielter Förderung von Gesundheitskompetenz im schulischen Alltag.