Der Kinder- und Jugendreport 2025 der DAK-Gesundheit geht insbesondere auf die Entwicklung der Erkrankungshäufigkeit von Adipositas im Kindes- und Jugendalter während der Covid-19-Pandemie ein. Hintergrund sind unter anderem veränderte Bewegungs- und Ernährungsmuster der Kinder während der Pandemie. Es wird untersucht, wie sich die Häufigkeit der Dokumentation von Adipositas-Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen in den Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit von 2019 bis 2023 entwickelt hat. Die Zeitreihe ermöglicht dabei auch eine Betrachtung aktueller Veränderungen des Erkrankungsgeschehens nach dem Pandemieende im Jahr 2022. Ein weiteres Ziel ist die Betrachtung der Erkrankungshäufigkeit in Abhängigkeit der sozioökonomischen Lage des Elternhauses der Kinder und inwieweit die Pandemie diesen Zusammenhang beeinflusst hat.
In Deutschland waren im Jahr 2023 4,6 % aller Jungen und Mädchen im Alter von 5 bis 17 Jahren mit einer Adipositas-Diagnose in ärztlicher Behandlung. Dies entspricht bundesweit knapp 470.000 Kindern und Jugendlichen, sodass die Prävalenz des Jahres 2023 in etwa jener des Vorpandemiejahres 2019 (gerundet 450.000 Kinder und Jugendliche) entspricht.
Bei den jugendlichen Jungen zeigt sich im Vergleich zu anderen Alters- und Geschlechtsgruppen ein stärkerer Anstieg der Prävalenz von Adipositas zwischen 2019 und 2023. Gegenüber 2019 ist der Anteil der jugendlichen Jungen, die mit einer Adipositas ärztlich behandelt werden, im Jahr 2023 um ca. 6 % gestiegen.
Bei Kindern und Jugendlichen aus Familien mit niedriger sozioökonomischer Lage ist die Häufigkeit von Adipositas im Durchschnitt um 36 % höher als bei Kindern und Jugendlichen aus einem Elternhaus mit hoher sozioökonomischer Lage. Dieser soziale Gradient ist bei Mädchen (+39 % mehr Fälle bei niedriger sozialer Lage) besonders stark ausgeprägt.